Vietnam

Unsere Reisegeschwindigkeit dem Tempo des Lebens der Einheimischen anzupassen, scheint immer mehr unser Leitmotiv zu werden. Im Gegensatz zu den wenigen Stationen in Thailand und Laos mit langer Aufenthaltsdauer waren wir in Vietnam richtig flott unterwegs. In den 18 Tagen haben wir es auf stolze 14 verschiedene Unterkünfte gebracht.


Los ging es in der Altstadt von Hanoi. Das bunte, traditionsreiche und sehr hektische Zentrum der Metropole ist ein riesiges Labyrinth mit tausenden kleinen Läden. In den verwinkelten Bauten haben wir tolle Cafés entdeckt. Die richtigen Orte um das Treiben auf den Straßen genüßlich mit einer Tasse Eierkaffee zu verfolgen. Fremde Gerüche, exotische Gerichte und ein andauerndes Hupkonzert der Millionen Motorroller begleiten uns durch den Tag. 
Direkt weiter ging es es dann Richtung Halong Bucht auf eine 2-Tages Tour mit Übernachtung auf einem der zahlreichen Boote. Die Fahrt mit dem Boot und dann mit dem Kajak durch die 2000 Karstfelsinseln hat uns sehr gut gefallen.
Zurück in Hanoi haben wir uns in den Nachtbus nach Hué gelegt. Eine wirklich Superidee für alle die Lust auf übelgelauntes und -riechendes Servicepersonal sowie dauerrauchende Busfahrer haben. Für die Themen Sicherheit und Service sollte man sich ebenfalls nicht unbedingt interessieren. Sonst war es aber wirklich eine gute Sache...

Hué hat uns nicht ganz so gut gefallen. Die historische Kaiserstadt und die dazugehörenden Tempel und Ruinen beanspruchen zwar eine enorme Fläche, füllen diese jedoch mit wenig Inhalt. Läuft bei uns unter der Rubrik "Kann man, muss man aber nicht". Hoi An war im Vergleich zu Hué eine wahre Wohltat! Die Schönheit der auto- und motorradfreien Innenstadt und des Umlandes sowie die vielen Schneider sind den großen Touristenströmen nicht verborgen geblieben. Aber nicht so schlimm! Außer der Begegnung mit einem superagressiven vietnamischen Fahrradparkplatzbetreiber am Strand werden die Tage in schöner Erinnerung bleiben. Von Nha Trang aus sind wir dann auf eine mehrtägigen Motorradtour mit Skinny von den Easy Ridern Richtung Dalat aufgebrochen. Anfänglich noch etwas zögerlich hat Anne mit der Zeit immer mehr Gefallen an der Fahrt über Berg und Tal gefunden. Auf den zahlreichen Stopps haben wir lokale Bauern (Kaffee, Pfeffer, Reis, Curry ...) und Handwerker (Seide, Nudeln, Musikinstrumente, Cashewnüsseknacker, Röstanlagen...) besucht und dabei viel Neues gelernt. Unvergessen bleiben sicher die letzten Kilometer an vorbeifliegenden Reisfeldern in Richtung Sonnenuntergang hin zum Lak Lek. Abgerundet wurde dieser Abend mit einem Abendessen bei und mit einer vietnamesischen Bauernfamilie in deren Langhaus inklusive ordentlich Reiswein.
Von Da Lat aus sind wir mit einem kleinen Reisebus über eine vorerst noch nicht ganz fertig gestellte Straße weiter nach Mui Né. Auch hier wurde schnell klar, dass der Raucherbereich eng mit dem Sitz des Busfahrers verbunden ist. Mui Né ist ein Kitesurfparadis im Südosten Vietnams. Meer, 5m Strand, einzelne Palmen, Bungalowanlagen, Straße, Bungalowanlagen...verteilt auf 8km. Die Zeit hier haben wir dennoch oder gerade deswegen so genossen. Buch lesen, Kiter beobachten, in der Hängematte faulenzen, Blog schreiben, Baden gehen...
Eine weitere Busfahrt später sind wir in Ho Chi Min gelandet. Ein kurzer, heftiger Regenguss hat dazu geführt, dass wir den Weg zum nahegelegenen Hotel durch knöcheltiefes Wasser gewatet sind. Sonst gibt es aus der Stadt vorerst wenig zu berichten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Dezember und fliegen jetzt los Richtung Myanmar.